Impressionen | Karte
Der Chattengau, in dessen Mitte Gudensberg liegt, ist reich an Bergen, um die sich Märchen und Sagen ranken. Gegenüber dem Gudensberger Schlossberg findet sich eine besondere Basaltkuppe - der Odenberg. Hier soll einst Kaiser Karl der Große nach einer Schlacht im Odenberger Feld mit seinem durstigen Heer nach Wasser gesucht haben. Als Karls Pferd sich aufbäumte und mit den Hufen auf das Gestein schlug, sprudelte aus diesem eine klare Quelle hervor, noch heute Glissborn genannt. Die Spuren des Huftritts sind angeblich noch erkennbar in einem Stein, der sich zunächst an der Karlskirche am Odenberg befunden haben und heute in der hohen Friedhofsmauer unterhalb der Stadtkirche St. Margarethen eingemauert sein soll. In seiner 1835 erschienenen Deutschen Mythologie (S. 890 ff.) gibt Jacob Grimm erstmals diese Sage wieder. Aber nicht nur für seine sprudelnde Quelle ist der Odenberg bekannt. Er ist auch der Berg der Blauen Wunderblume. Wer sie findet, dem werden von Kaiser Karl unermessliche Schätze beschert. Auch davon spricht schon Jacob Grimm in der Deutschen Mythologie (S. 544 ff). Er berichtet, dass die Blaue Blume nur in der Johannisnacht, der wohl mystischsten Nacht des Jahres, nämlich der der Sommersonnenwende, oder gar nur alle hundert Jahre wachse.
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