Matthias Heß, Schöneberg
»Hasenherz«
Die Figur aus Baustahl wirkt auf ihrem Steinsockel fragil und bizarr inmitten des dichten und hohen Fichtenwaldes. Mit einer Balancierstange versucht sie die Situation von dem hohen Podest aus zu meistern. Eigentlich sollte es leicht sein, den Sockel zu verlassen und ohne Balancierstab seines Weges zu gehen. Die Gestalt, androgyn anmutend, mit ihrem bekrönten Haupt wie eine Abstrak-tion der romanischen Stifterfigur Uta im Westchor des Naumburger Doms erscheinend, symbolisiert Erhabenheit, die manchmal zu Isolation führen kann. Das nahe gelegene Kruzifix korrespondiert formal, bildet aber inhaltlich einen Gegenpol zu dem Werk. Ästhetisch ist die Skulptur an diesem Ort so interessant, da sie schon von weitem die Dominanz der Vertikalen durch die zahlreichen Fichtenstämme mit der horizontalen Linie des Stabes bricht.
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