Von Felsberg über Fritzlar nach Bad Zwesten

 

Abbildung   |   Karte

Said Tabib, Lübbecke
»Zwölf Flüsse«

 

Am Anfang gab es nur Ginnungagap, das man sich als Schlucht des Nichts und der Windstille vorstellte. Im Süden dieser Schlucht entstand Muspelheim, die Welt des Feuers und der Hitze, im Norden Niflheim, die Welt des Nebels und des Eises. In ihrem Zentrum befand sich der Brunnen Hvergelmir als brodelnder Kessel, aus dem zwölf Flüsse entsprangen, die zusammen Elivagar genannt wurden. In der Vorzeit überfluteten diese Urströme Niflheim, bis sie zu Eis erstarrten. Eine Eisschicht legte sich über die andere, bis die Feuerfunken von Muspelheim das Eis schließlich schmolzen. Die germanischen Schöpfungsgeschichten gelten als älteste Überlieferungen, weil das Szenario von der Entstehung der Welt stark an die Bedingungen der letzten Eiszeit erinnert. Inspiriert von diesem Mythos gestaltete der iranische Künstler zwölf Flüsse, die über zwölf Steine zu einem spiralförmigen Hauptstrom zusammen fließen. Den Bogen zu seiner iranischen Herkunft schlägt er mit der typischen Form einer orientalischen Kuppel. Der Standort am Fluss untermalt die künstlerische Intention.

 

 

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