Die picassoesk gestaltete Abelone erscheint wie eine Zauberin. „…Ich interessierte mich dafür, weshalb Abelone nicht geheiratet hatte. Sie kam mir alt vor, verhältnismäßig, und dass sie es noch könnte, daran dachte ich nicht. »Es war niemand da«, antwortete sie einfach und wurde richtig schön dabei. Ist Abelone schön? fragte ich mich überrascht. Dann kam ich fort von Hause, auf die Adels-Akademie, und es begann eine widerliche und arge Zeit. Aber wenn ich dort zu Sorö, abseits von den andern, im Fenster stand, und sie ließen mich ein wenig in Ruh, so sah ich hinaus in die Bäume, und in solchen Augenblicken und nachts wuchs in mir die Sicherheit, dass Abelone schön sei. …“ Aus: Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, 1910
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