Die junge Meisterin im Holzbildhauerhandwerk ist ganz in der Nähe von Treffurt ansässig. Es war naheliegend, dass sie auch ein Werk zum Kunstwanderweg beitrug. Wiedervereinigung bedeutet für sie eine Rückschau - das Zerschneiden des Stacheldrahts, der hier Symbol ist und gleichzeitig Realität der undurchdringlichen Grenze war. Die beiden Stelen repräsentieren West- und Ostdeutschland. Etwas irritierend ist, dass die Metallschere aus dem Westen angesetzt wird, obwohl doch die Grenzöffnung von mutigen Montagsdemonstranten in den ostdeutschen Städten bewirkt wurde, die in Leipzig die wichtigste, urdemokratische, Parole der oppositionellen Bewegung „Wir sind das Volk“ gegenüber einer Straßensperre schwer bewaffneter und mit Hundestaffeln aufmarschierten Sondertruppen der Volkspolizei prägten. Der Hinweis auf keine Haftung für eventuelle Verletzungen durch den Stacheldraht erinnert auch an die zynischen Warnschilder an der ehemaligen Grenze.
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