Söhrewald - "Bäume der Zukunft"

 

Abbildung   |   Karte

Gemeiner Wacholder, Säulenwacholder,
»Juniperus communis `Hibernica` - Baum des Jahres 2002«

 

Zehn Wacholder in Blattform mit Stiel als Symbol des Lebens der Bäume im Allgemeinen. Der Gemeine Wacholder, auch Heide-Wacholder, Baum des Jahres 2002, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gehört. Die Erscheinungsformen sind vielfältig - der Heide-Wacholder wächst als aufrechter bis kriechender Strauch oder kleiner Baum, der Höhen bis zu 12 Meter, maximal bis zu 18,5 Meter und Stammdurchmesser von 0,9 Meter erreicht. Aufrechte, säulenförmige Wuchsformen haben ihm auch den Namen ‚Zypresse des Nordens‘ eingebracht. Der Wacholder wächst sehr langsam, da er sich mit all seinen Seitenzweigen zu sehr verausgabt. Mit 500-2000 Jahren kann er aber sehr alt werden und wird dabei in Europa nur noch von der Eibe übertroffen.
Juniperus communis hat nadelförmige Blätter. Außerdem gibt es nur männliche oder weibliche Wacholderbäume. Das wird botanisch als zweihäusig bezeichnet. Die Bestäubung erfolgt mit Hilfe von Tropfen an den weiblichen Blüten, die den vom Wind herangeführten Pollen einfangen. Nach der Befruchtung wächst der kugelförmige Beerenzapfen heran. Aber es handelt sich nicht um Beeren, denn Früchte gibt es bei Nadelgehölzen nicht.
Der Gemeine Wacholder ist das am weitesten verbreitete Nadelgehölz auf der Erde und trotzdem bei uns so selten, dass er auf der roten Liste der gefährdeten Pflanzen steht. Er hat nur im Offenland (im Wald nur auf Lichtungen) Aussicht, länger zu überleben. Will man dieses heute seltene Gehölz in der Landschaft erhalten, so müssen entsprechende Flächen durch Schafbeweidung offengehalten werden.
Lange bevor Weihrauch und Myrrhe aus dem Orient nach Mitteleuropa kamen, lieferte vor allem der Wacholder den heiligen und heilsamen Rauch. Die ätherischen Öle des Wacholders haben eine reinigende Wirkung. Nach den zwölf Raunächten (nach dem 6. Januar) fand in früherer Zeit die Reinigung des Hauses durch Räuchern statt, um dem neuen Jahr Einlass zu gewähren.

 

 

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