Winterlinde,
»Tilia cordata«
Zwei Winterlinden, mit ihren dazu gesellten Steinen den Weg flankierend; bei gutem Gedeihen werden sie später mit ihren Stämmen und Kronen ein Tor bilden.
Die Winterlinde kann etwa 30m hoch und bis zu 1000 Jahre alt mit einem Stammdurchmesser von bis zu 2 m werden. Die Krone ist dicht und breit-kugelförmig, später hochgewölbt-rundlich. Sie ist dicht verzweigt und relativ langsam wachsend. Von Juni bis Juli bilden jeweils 4 -12 Blüten hängende Rispen mit gelb-weißen Kronblättern, die einen angenehmen Duft verbreiten. Die Blüten sind ideale Honigbienenweide u. werden arzneilich verwendet. Winterlinden sind reichblütiger als Sommerlinden und blühen etwa vierzehn Tage später als diese. Ein Baum kann bis zu 60.000 Blüten tragen. Die kugeligen Nussfrüchte lösen sich ab Anfang Oktober vom Baum und fallen schraubenförmig zu Boden oder werden vom Wind oft weit fortgetragen.
Die Hauptnutzung des hellen weichen Lindenholzes liegt in der Drechslerei, Bildhauerei und der Schnitzerei. So schufen z. B. die spätgotischen Meister Veit Stoß und Tilman Riemenschneider ihre Werke aus Lindenholz.
Kaum ein Baum in Mitteleuropa ist seit Urzeiten so eng mit dem Leben der Menschen verbunden wie die Linde. Sie stand im Hof, in der Mitte des Dorfes, war Ort der Versammlung und Rechtsprechung. Durch viele Märchen, Gedichte und Lieder, durch unzählige Familiennamen und mehr als 1.000 Ortsnamen im deutschen Sprachraum wird deutlich, wie eng der Baum in der Seele der Menschen verwurzelt war.
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