"GuRu": Gudensberger Rundweg

 

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Wolfgang Folmer, Heilbronn
»„es bricht die neue Welt herein“«

 

„Novalis gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Frühromantik. In seinem Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“ sucht die gleichnamige Romanfigur nach der „Blauen Blume“, welche für Sehnsucht, Liebe und für das metaphysische Streben nach Unendlichkeit steht, In der „Blauen Blume“ verbinden sich Natur, Mensch und Geist. Sie symbolisiert das Streben nach der Erkenntnis der Natur und – daraus folgend – nach der Erkenntnis des Selbst.
Die romantische Dichtung befasst sich mit der subjektiven Wahrnehmung des Menschen. Sein Fühlen, Denken und das, worüber er nachdenkt, nämlich über sein Ich, führt zu einem Erkenntnisvorgang.
Novalis begründet mit seiner Art zu schreiben eine neue Dichtkunst, in der Lyrik und Prosa fragmentarisch collagiert werden,
Die blau schimmernde Baumoberfläche soll den Blick des Betrachters in einen sich öffnenden Raum führen. Unterschiedliche Strichstärken und Größen erzeugen zusätzlich eine räumliche Staffelung der Schriftzüge. Worte und Sätze scheinen aus dem Inneren des Stammes hervorzutreten, so als ob sie latent im Baum bewahrt wären.
Auf den ersten Blick scheint es weder Anfang noch Ende zu geben, doch nachdem es dem Leser gelungen ist, einzelne Wortfetzen aufzugreifen, führt ihn das Lesen der folgenden Satzteile rund um den Stamm. Dabei kann es vorkommen, dass man versehentlich in eine andere Zeile springt und auf diese Weise den Sinn und die Bedeutung verändert. Der Besucher der Arbeit wird also bei dem Versuch, den Inhalt der geschriebenen Zeilen zu entziffern, etwas ganz individuell geprägt Neues schaffen, das in seinem Wesen dem Fragment- und Collagehaften der Vorlage entspricht.“ (Wolfgang Folmer)

 

 

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