Hessisch-Lichtenau: Von der westlichen Grenze des Werra-Meißner-Kreises bis zu den Großen Steinen bei Hessisch-Lichtenau-Reichenbach

 

Abbildung   |   Karte

Grundkurse Kunst, Jg. 12 & 13, Johannes Schomberg, Freiherr vom Stein-Schule, Hessisch Lichtenau
»Die fünf Fenster zum Frau Holle Land«

 

Die Idee der Schüler war, die fünf Stelen als „Die fünf Fenster zum Frau Holle Land“ zu verstehen (so auch der Titel) und die Stelen mit fünf Kunstwerken zu füllen. Die fünf Kunstwerke sind in Gruppenarbeit entstanden.

Fenster 1:
»Glücksspiel« - Jan-Philipp Großmann, Daniil Ikkes, Alina Merdan, Anna Range

Der Brunnen symbolisiert den Eingang zum Frau Holle-Land. Das Märchen der Frau Holle kommt aus der Region Werra-Meißner und wird besonders mit der Stadt Hessisch Lichtenau in Verbindung gebracht, weshalb wir uns für dieses Projekt entschieden haben.
Die Form selbst besteht aus Draht, der mit Gips umwickelt wurde. Die Steinoptik erzielten wir mit einem Granit-Spray. Das Gestell fertigten wir aus einfachem Holz an, welches wir anschließend mit brauner Acrylfarbe bemalten. Die Dachziegel bestehen aus Schmirgelpapier. 

Fenster 2:
»Die Abrechnung« - Paula Stöhr, Tom Luca Troll, Maike van Ophuysen

Das Kunstwerk „Die Abrechnung“ zeigt den Ausgang des bekannten Frau Holle Märchens, bei dem die eine Schwester aufgrund ihres Fleißes mit Gold und die andere wegen der Faulheit mit Pech übergossen wurde. Wir haben uns entschieden gerade diese Szene nachzustellen, weil wir gut finden, dass dies die Kernaussage des Märchens sehr gut widerspiegelt und daran erinnert: „Wer anderen Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren“.
Das Tor haben wir aus 246 einzelnen kleinen Holzwürfeln kreiert und mit einem Granit-Effekt-Spray besprüht. Um die Optik von Gold und Pech zu erzielen, wurden die beiden Holzfiguren mit schwarzem und goldenem Wachs übergossen, welches aus Eimern oberhalb des Torbogens fließt.

Fenster 3:
»Roses of Pitch and Gold« - Svetozar Bubalo, Sedef Dinçer, Samira Gedeck

Denk nicht schwarz-gold
Rosen haben auch Dornen
und diese formen
jeden zu Abnormen.

Unser Material
ist stets rustikal.
Weißer Gips
und das ist kein Witz.
Wir nahmen echtes Gold
was denkst du denn du Witzbold
jedoch war das schwarze Pech
recht frech.
Unser Sockel ist aus Holz
doch stets stolz.

Fenster 4:
»devine footwear« - Alina Bauer, Paul Jankowski, Louisa Rausch, Janina Reinhardt, Till Steinmetz

Selbst den Überirdischen verlangt es nach einem Schuhwerk.
Dennoch ist unsere Frau Holle eine Gottheit und der Schuh an ihrem Fuß sollte jener würdig sein.
Jedoch trägt sich auch ihr alter Stöckelschuh nach einigen Jahrhunderten ab.
Und wenn es schon Zeit für ein neues Paar ist, kann es auch Zeit für ein modernes, einzigartiges Modell sein.
Wir hatten die Ehre, ihre Schuster zu sein.
Mit kräftiger Keramikbox präsentieren wir ihr einen Alltagsschuh, den wir in ein göttliches und exklusives Schuhwerk verwandelt haben.

Fenster 5:
»Schneezauber« - Stella Barchfeld, Marlon Blazevic, Clara Hinze, Christin Marie Möller, Sophie Otto

Je kräftiger Frau Holle die Kissen und Decken schüttelte, umso schöner schneite es auf der Erde... (so erzählen die Gebrüder Grimm das bekannte Märchen Frau Holle, die das Gute zu erkennen und zu bewahren vermag).
Dabei soll das Kissen Lebensfreude und Akzeptanz im 21. Jahrhundert darstellen. Die Bänder, aus denen das Kissen geknüpft ist, stehen für die moderne Kunst. Die Federn stellen den Schnee dar, der durch das Schütteln des Kissens entsteht.


Das Vorgängerwerk, dessen Stelen der Verwitterung zum Opfer fielen, hatte den Titel „Zauberwald“.

Geschaffen hatten es die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Kunst Jg. 13 unter Leitung von Sigurd Schaper, Freiherr vom Stein-Schule Hess. Lichtenau, 2006.

„Wenn ich an den Begriff „Zauberwald“ denke, so stelle ich sofort einen Bezug zu Märchen, Fabeln, Sagen und Mythen her. Eine zauberhafte Welt, die eigentlich nur in der Phantasie existieren kann. Durch unser Projekt kann aus Phantasie Wirklichkeit werden… Unser Gebiet hat einen ganz besonderen Bezug zu Märchen und Fabelwesen...Durch die Gebrüder Grimm haben Märchen einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft erhalten. Dieses kostbare Gedankengut wurde über Jahrhunderte hinweg aufbewahrt, so dass wir noch heute mit märchenhaften Wesen konfrontiert werden. Als bekanntestes Beispiel für Fabelwesen kann man im Werra-Meißner-Kreis die Geschichten von Frau Holle, die die fleißigen Mädchen belohnt und die faulen bestraft, nennen. Viele Plätze erinnern an die Märchen der alten Frau, die uns im Winter durch das Schütteln ihrer Betten mit Schnee belohnt. Einer der „berühmtesten“ Plätze ist die Kitzkammer auf dem Hohen Meißner, wo der Sage nach die faulen Mädchen zu Katzen verwandelt wurden und dort ihren Lebensabend verbringen mussten. – Die Märchen der Gebrüder Grimm zählen zum deutschen Kulturgut und deshalb ist es besonders wichtig auf diese auch in Zukunft hinzuweisen, damit sie nicht unvergessen bleiben“ (Isabella Pientka, Schülerin). Das Thema der praktischen Arbeit des Oberstufenkurses lautete „Zauberwald“ in Entsprechung zum Motto dieser ARS NATURA-Wegstrecke.
Die in die Douglasienstämme eingebrachten Öffnungen enthielten Utensilien, die an die verschiedensten Märchen erinnerten – an welche, musste vom Betrachter selbst erraten werden.

 

 

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